Connect with us

Hi, what are you looking for?

Artikel

Im Test: Moonlighter (PC, PS4, One, Switch)

Der polnische Publisher 11bit Studios, bekannt für morbide Titel wie The War of Mine und Frostpunk, unterstützt nun die jungen, spanischen Entwickler von Digital Sun bei ihrem Debüt Moonlighter. Das Action-Adventure im Roguelike-Stil macht einen Händler zum Helden. Ob der Schuster besser bei seinen Leisten bleiben sollte oder beide Berufungen zeitgleich funktionieren, erfährt ihr in unserem Test.

Geheimnisvolle Ruinen reizen die Abenteuerlust zahlreicher Helden. Vier Höhlen locken mit raren Schätzen, die den Klauen ominöser Monster entzogen werden wollen. Aber nicht nur Abenteurer lassen sich hier nieder, viele Händler wittern ein gutes Geschäft und lassen ein kleines Städtchen erblühen. Doch viele unterschätzen die Gefahren, geben auf oder fallen im Kampf, und lange dauert es nicht, da schließen auch die Geschäfte und der Ort schrumpft zum Minimum. Nur ein tapferer Händler und Besitzer des Shops Moonlighter versucht sein Glück weiterhin in den tödlichen Ruinen und lässt auf eine Wiederbelebung der Stadt hoffen.

Wir schlüpfen in die Rolle des mutigen Protagonisten dieser pointierten Geschichte, die mit ihrer Einfachheit und liebevollen Darstellung schnell verzaubert und die beiden Fundamente des Spiels klar definiert. Moonlighter ist ein Dungeoncrawler mit Roguelite-Elementen und eine Handelssimulation.

Nachts begeben wir uns in die Dungeons. Diese sind zufallsgeneriert und in einzelne bildschirmfüllende Segmente eingeteilt. Das generelle Gameplay erinnert an Roguelikes wie The Binding of Isaac. Wir bekämpfen Gegner mit unterschiedlichen Waffen, sammeln Schätze ein und suchen den Weg zum nächsten Boss. Immer wieder überraschen uns Geheimräume und unerwartete Ereignisse.

Wir spielen aber selten bis zum Tod. Sind die Taschen gefüllt oder die Gesundheit am Ende, teleportieren wir uns wieder zu unserem trauten Heim und Ladengeschäft. Hier stellen wir unsere gesammelten Items aus, bestimmen den Preis, indem wir uns über die Reaktionen der Kundschaft langsam an eine ideale Summe annähern und passen auf Langfinger auf.

Das gesammelte Geld wird dann dafür genutzt, unseren Shop weiter auszubauen, der Stadtentwicklung zu helfen und natürlich uns selbst mit besserer Ausrüstung auszustatten, um tiefer in die Höhlen und ihre Geheimnisse eindringen zu können.

Der Gameplayloop aus Kampf, Shopmanagement und Charakterentwicklung findet die perfekte Balance, um nachhaltig zu motivieren. Der friedliche Part dient als angenehmer Ausgleich mit befriedigendem Belohnungseffekt zu den oftmals etwas hektischen und nervenaufreibenden Arenabattles. Insgesamt hätte deswegen das Dungeoncrawling ruhig anspruchsvoller und gar frustrierender ausfallen können. Moonlighter ist als Roguelite sehr zahm, erlaubt das schnelle Zurückteleportieren in Sicherheit und bestraft Niederlagen kaum, während kontinuierlich unser abenteuerlustige Händler mächtiger wird.

Die vier Höhlenwelten sind so auch für ungeübte Spieler in guten 10 Stunden abgeschlossen. Der Wiederspielwert ist hier etwas geringer als bei Genrekollegen. Die einzelnen Runs bieten zu wenig Abwechslung mit ihrer übersichtlichen Zahl an Layouts und Secrets.

Punkten kann Moonlighter mit seinem detailverliebten Pixellook, der zusammen mit der knuffigen Präsentation sehr viel Charme ausstrahlt. In seine florierende Stadt zurückzukehren hinterlässt immer ein wohliges Gefühl, das durch die passende Musik unterstützt wird.

Auch gibt sich das Spiel sehr komfortabel. Funktionen wie die Wishlist für benötigte Items und ein umfangreiches Notizbuch mit allerlei Informationen schaffen ein sehr flüssiges und ungebremstes Spielerlebnis. Wir stießen zwar auf ein, zwei gröbere Bugs, Moonlighter wirkt dennoch für einen kleinen Indietitel hochwertig und bedacht produziert.

Fazit:
Moonlighter ist kein gewöhnliches Roguelite. Es baut auf dem Grundgerüst auf, lässt uns zufallsgenerierte Dungeons erkunden und droht mit dem Verlust unserer Errungenschaften, es schmückt dieses oftmals frustrierende Spieldesign aber umfangreich mit einer innovativen Auszeit. Das Shopmanagement zwischen den waghalsigen Ausflügen entspannt uns von den schnellen Arenakämpfen und belohnt uns mit ständigen Upgrades unseres Geschäfts, unserer Stadt und natürlich unseres Helden. Moonlighter ist nicht der spielerisch anspruchsvollste Vertreter des Genres, aber spielt in Sachen Motivation und Charme in der obersten Riege mit und ist ein Muss für Genrefans und -einsteiger.

(getestet von eape)

Weitere Artikel

Artikel

Drei Monate ist es nun schon her, seit mit Trepang2 der spirituelle Nachfolger zur beliebten F.E.A.R.-Reihe auf dem PC erschienen ist. Mit ein wenig...

Artikel

Die Bearded Ladies kehren nach ihrem Spiel „Mutant Year Zero“ erneut in die Welt der rundenbasierten Postapokalypse zurück. Dieses Mal erschaffen sie eine dystopische...

Artikel

Spätestens seit „Octopath Traveler“ sind 2.5D JRPG wieder in aller Munde und lassen sowohl optisch als auch spielerisch die glorreiche Zeit der 90er JRPGs...

Artikel

„Detective Pikachu“ wurde vor mehr als fünf Jahren exklusiv für den Nintendo 3DS veröffentlicht. In diesem Spiel wurde ein Bruch mit den herkömmlichen Pokémon-Elementen...

Theme by MVP Themes, powered by WordPress.