Connect with us

Hi, what are you looking for?

Artikel

Im Test: Omega Quintet (PS4)

Die neue Konsolengeneration dürstet nach japanischen Rollenspielen. Compile Heart veröffentlichte nun mit Omega Quintet sein PS4-Debüt in diesem Genre. Wer bedenkenlos zugreifen kann, verrät der Test!

Die Erde wird seit einigen Jahren von den Blare invadiert. Aus mysteriösen Portalen springen Monster heraus und greifen die Bewohner an und zerstören Dörfer und Städte. Nur wenige trauen sich noch aus ihrem Haus. Die meisten davon sind Fans der Verse Maidens. Verse Maidens, das sind Mädchen, die die Blare in Schach halten, indem sie mit Äxten und Gewehren die Viecher beharken und dann singen um sie zu vertreiben. – Äh ja.

Man sollte für das Spiel eine große Portion Faible für japanische Videospiele mitbringen. Die übergreifende Story ist da noch recht harmlos. Omega Quintet ist von seinem Fundament kein klassisches JRPG im Stile der Tales of-Serie oder Final Fantasy. Es erinnert zwischen den Kämpfen an japanische Visual Novels und Dating Sims. So ist der Protagonist Takt der Manager der angehenden Verse Maidens und stolpert sich im Hauptquartier der Sängerinnen durch eine Vielzahl halb-erotischer Events, mit denen er die gegenseitige Zuneigung erhöht.

Die Zuneigung bestimmt aber nicht nur die obligatorische Endsequenz mit einem der Mädels. Im sonst streng rundenbasierten Kampfsystem kann Takt zwar nicht als eigenständiges Gruppenmitglied eingreifen, aber im Geschehen durch das Drücken der eingeblendeten Taste das Mädchen, das er gerade anbandelt, mit zusätzlichen Angriffen und Blocks unterstützen. Das erlaubt es den Combo Counter hochzutreiben um bessere Belohnungen und mehr Erfahrungspunkte zu erhalten. Die Items kann man klassischerweise direkt verwenden um sich selbst zu stärken oder sie auch zerlegen um den Verse Maidens neue Bikinis und Waffen herzustellen oder die alte Ausrüstung aufzuwerten. Mit den Erfahrungspunkten schaltet man neue Fähigkeiten auf einem Skillbrett frei, aus denen man sich ein Skill Set zusammensetzt. Die Skills unterscheiden sich dabei nicht nur in ihren Effekten, sondern auch in ihrer Reichweite und dem Schadensbereich.

Okay, ich höre langsam mit der Aufschlüsselung der Gefechte auf. Und dabei habe ich den Großteil der Kampfmechaniken noch nicht einmal erwähnt. Das Spiel ist ein mutierter Auswuchs des JRPG-Genres. Glücklicherweise muss man nicht all die Feinheiten des Charaktermanagements und des Kampfsystems verstehen und anwenden, um im Spiel voranzuschreiten. Fans komplexer Mechaniken können sich hier auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad aber austoben und viele Stunden in der Basis verbringen und an der perfekten Strategie feilen.

Ansonsten gibt sich Omega Quintet sehr bodenständig. Das Spiel besteht aus verschiedenen Hubwelten, die nach und nach erweitert werden. Es gibt dort Truhen zu finden, Events abzuarbeiten und natürlich verschiedene Missionen zu erfüllen. Mal jagt man ein Monster, mal jagt man ein Monster um ein bestimmtes Item zu besorgen.

Die Präsentation ist dabei rudimentär bis lieblos. Die Story wird in – immerhin meist (englisch oder japanisch) vertonten – Standbildern erzählt, das Leveldesign ist uninspiriert und technisch machen wir eine Zeitreise in die PS2-Ära. Das ist kein High Budget-Rollenspiel aus Japan für den westlichen Markt. Es ist ein günstig produziertes Nippon-Game, das es irgendwie zu uns geschafft hat. Darauf muss man sich einlassen können.

Fazit:
Wer sich mit dem konservativ-japanischen Design alter Schule anfreunden kann, erhält das wohl erste große JRPG für die PS4 im Westen. Und Genrefans werden trotz der verstaubten Technik ihren Spaß haben. Die Verse Maidens sind eine lustige Truppe, das Kampfsystem ist komplex, basiert aber auf einem soliden, altbekannten Fundament und für Langzeitmotivation ist auch nach der 30-40-stündigen Kampagne gesorgt. Es gibt mehrere Schwierigkeitsgrade, ein New Game Plus, viele Möglichkeiten zur Customization der Party, einen Editor für selbst erstellte Musikvideos und bereits zum Release unzählige DLCs. Für die kleine Zielgruppe kann ich mit gutem Gewissen eine Kaufempfehlung aussprechen. Freunde höherwertiger Produktionen sollten aber auf Alternativen der großen Studios warten.

(getestet von eape)

Weitere Artikel

Artikel

Drei Monate ist es nun schon her, seit mit Trepang2 der spirituelle Nachfolger zur beliebten F.E.A.R.-Reihe auf dem PC erschienen ist. Mit ein wenig...

Artikel

Die Bearded Ladies kehren nach ihrem Spiel „Mutant Year Zero“ erneut in die Welt der rundenbasierten Postapokalypse zurück. Dieses Mal erschaffen sie eine dystopische...

Artikel

Spätestens seit „Octopath Traveler“ sind 2.5D JRPG wieder in aller Munde und lassen sowohl optisch als auch spielerisch die glorreiche Zeit der 90er JRPGs...

Artikel

Vor fast einem Jahrzehnt wurde Dead Island 2 mit einem fast schon legendären Trailer angekündigt und seit dieser ersten Ankündigung hat das Spiel viel...

Theme by MVP Themes, powered by WordPress.