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Im Test: Unepic

Das gute alte Pen&Paper-Rollenspiele so ihre Tücken haben, ist nichts neues, das aus einer kurzen Toilettenpause aber ein ausschweifendes Abenteuer wird, geschieht seltener, bzw. hat oft was mit der konsumierten Menge an Alkohol und dem eigenen Verständnis von Abenteuer zu tun.

Willkommen im Schloss

Im hiesigen Fall verschlägt es unseren geekigen Protagonisten aber in ein waschechtes Schloss voller Geister, Orks und schleimiger Würmer. Glaubend, es handelt sich um einen Scherz seiner Kumpels, die ihm irgendwelche halluzinogenen Substanzen in seinen Drink gemischt hätten, begibt er sich auf den Weg, dass Schloss zu erkunden, bis er wieder aufwacht. Die Begegnung mit einem waschechten Phantom, dem er bald darauf den Namen Zeratul gibt, lässt ihn aber langsam klar werden, dass dieser Ort real ist und er hier eine Aufgabe zu erledigen hat. Aber wo findet man diese Aufgabe? Wieso nicht wie Neo aus den Matrix-Filmen ein Orakel aufsuchen? Zu blöd nur, dass dieses Orakel hier keine Kekse anzubieten hat und noch dazu aussieht und redet wie Yoda aus Star Wars. Wie unepisch!

Mit Rollenspiel und Peitsche

Fans von Metroidvania-Spielen werden ihre Freude haben mit „Unepic“. Hier wird uns ein riesiges Schloss voller Geheimnisse und massenhaft verschiedener Bereiche geboten. Diese sind alle mit einem Tunnelsystem verbunden, welches man jedoch erst nutzen kann, wenn man die passenden Türen von der Dungeonseite aus geöffnet hat. Zwar kommt das Spiel in vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen daher, dennoch ist der Schwierigkeitsgrad, den „Unepic“ uns hier präsentiert recht happig. Speichern kann man nur an bestimmten Punkten im Spiel. Zwar gibt es direkt neben der Speicherquelle einen Durchgang für die Tunnel, aber wenn einmal die Heiltränke verbraucht und der Lebensbalken gleich Null steht, kann der Weg dorthin schon kritisch werden. Glücklicherweise droppen die gegnerischen Kreaturen ähnlich der „Zelda“-Spiele des Öfteren Herzen, die die Lebensenergie wieder auffrischen. Ebenfalls kann es vorkommen, dass besagte Monster auch, rpg-typisch, Waffen und Items droppen können. Diese werden, je nach Seltenheitsstufe, ähnlich der „Diablo“-Games, in unterschiedlichen Farben dargestellt. Ringe können bis zu 8 Stück gleichzeitig getragen werden. Dies wird natürlich mit einem Seitenhieb auf bekannte MMORPGs vom Protagonisten kommentiert. Letzterer gewinnt durch Quests und Monstertötungen selbstverständlich auch an Leveln und Skillpunkten, die er wiederum in Waffenskills oder Lebenspunkte etc. investieren kann.

Ansonsten finden sich über das Schloss verteilt auch viele verschiedene Händler, in den Küchen können Tränke hergestellt werden und an bestimmten Örtlichkeiten lassen sich durch Sidequests Zauber erlernen. Nicht zu vergessen, die unterschiedlichen Arten von Haustieren, die einen begleiten können. So etwa der Balonfrosch, der mit Vorliebe Fledermäuse frisst. „Unepic“ ist schon ein sehr umfangreiches Spiel!

Ich bin Aragon, Arathons Sohn!

Grafisch präsentiert sich „Unepic“ auf einem ausreichenden Niveau. Der Ausschnitt des Bildes wirkt auf dem ersten Blick ein wenig zu weit herausgezoomt, jedoch wird man sich schnell daran gewöhnen. Die Soundkulisse ist sehr gelungen und erinnerte mich insbesondere von der BGM, an Rollenspiel-Klassiker der SNES-Ära.

Highlight des Spiels ist aber der vorzufindende Humor. Anspielungen auf Filme, Games und Serien finden sich an jeder Ecke wieder. Mal stellt sich unser Hauptcharakter als Darth Vader, Dunkler Ritter der Sith vor, ein andermal Flucht er vor Aufregung über die Götter von Kobol. Nicht zu vergessen, der gute Zeratul, der seinen Namen auch nur bekommen hat, weil sich unser Alter Ego an den Dunklen Templer aus „Starcraft“ erinnert fühlte. Auch die Quests präsentieren sich sehr unterhaltsam. Mal gilt es ein Schoßhündchen für ein kleines Orkmädchen zu retten, ein andermal muss unser Held Orkfrauen beglücken, was anschließend nicht nur mit einer guten Waffe belohnt wurde, nein, es gab auch ein Achievement dafür. Zu den Achievements gesellen sich abschließend noch Internetherausforderungen, die jedoch einer Registrierung benötigen.

Fazit

Der spanische Entwickler Francisco Téllez de Meneses war 2 Jahre lang alleine mit der Entwicklung von „Unepic“ beschäftigt. Was er hier vollbracht hatte, ist schon ein kleines Kunstwerk geworden. Das Spiel ist umfangreicher als so manches Vollpreisspiel der letzten Jahre und der Humor ist einfach nur umwerfend köstlich. Wenn sich unser Held mit dem Phantom Zeratul darüber streitet, dass es in Azeroth möglich ist körperlosen Wesen mit Schwertern Schaden zuzufügen, da gerät man als WoW-Spieler einfach ins Schmunzeln. Solltet ihr also eine Ader für geekigen Humor haben, gleichzeitig Rollenspiele und „Metroidvania“-Spiele mögen, dann bei den Göttern von Kobol, greift zu!

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