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Im Test: Dead Island 2 (PC, XBOX, PS4, PS5)

Vor fast einem Jahrzehnt wurde Dead Island 2 mit einem fast schon legendären Trailer angekündigt und seit dieser ersten Ankündigung hat das Spiel viel durchgemacht, einschließlich des Wechsels von drei Entwicklern. Umso überraschender ist es, dass das kürzlich veröffentlichte finale Produkt sowohl technisch als auch spielerisch überzeugen kann. Hierbei handelt es sich um ein echt gutes Zombie-Action-Game, wie unser Testbericht aufklärt.

In Dead Island 2 bewegt sich die Handlung weg von tropischen Resorts und findet stattdessen in Los Angeles statt. Der Spieler übernimmt die Rolle eines von wenigen Überlebenden, der dramatisch in Los Angeles landet und schnell herausfindet, dass er wie die Helden des ersten Spiels immun gegen das umgehende Zombie-Virus ist. Der „Island“-Teil des Namens bezieht sich darauf, dass der Ausbruch auf LA begrenzt ist und die Stadt deshalb abgeriegelt wurde.

Im Gegensatz zur Nachfolgeserie von Techland, Dying Light, hat Dambuster Dead Island 2 nicht in die offene Welt übertragen. Stattdessen kehrt das Spiel zu mehreren kleineren, aber dennoch umfangreichen Bereichen zurück, die durch Ladescreens verbunden sind. Es ist damit ein sehr geradliniges Spielerlebnis, mit einer Kampagne, die in etwa 18 Stunden abgeschlossen werden kann, wenn man sich ausschließlich darauf konzentriert. Wer hingegen auch die teils sehr unterhaltsamen Nebenquests mitnehmen möchte, kann an die 30 Spielstunden in Dead Island 2 investieren.

Das Kampfsystem ist fast genau wie im Original, mit einigen Anpassungen und Verfeinerungen, um es etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Es konzentriert sich hauptsächlich auf Nahkampfwaffen und bietet auch einige Schusswaffen. Die Waffen brechen bei Gebrauch, können aber gegen eine Gebühr repariert werden. Die Waffen in Dead Island 2 können modifiziert werden, um den Zombies noch mehr Schaden zuzufügen. Es gibt Elementar-Mods wie Feuer-, Ätz- und Elektroschaden sowie Mods für Blutungseffekte und zusätzlichen Aufprall. Auch kleinere Modifikatoren können auf Waffen gestapelt werden, um sie stärker zu machen, wie beispielsweise schnelleres Nachladen bei Schusswaffen, Schadensmultiplikatoren und mehr.

Der Schaden, den man in diesem Spiel an den Untoten anrichten kann, ist ein Spektakel für sich. Im sogenannten F.L.E.S.H.-System von Dambuster reagieren Zombie-Körper auf Waffen- und Elementarschäden auf sehr grausame Weise. Wenn man zum Beispiel mit einem Hammer auf eine Hand schlägt, bricht und verformen sich das Fleisch und die Knochen. Kiefer hängen schlaff von Gesichtern herunter, Eingeweide quellen aus offenen Bäuchen und das Fleisch blubbert und schält sich bei Ätzeschaden ab. Im Verlauf des Spiels werden die Arten von Zombies, auf die man trifft, immer vielfältiger und erfordern die richtigen Werkzeuge. In der deutschen Version kann man das Gore-Erlebnis übrigens fast komplett genießen, es ist lediglich nicht möglich, die Körperteiler bereits erledigter Gegner abzutrennen.

Zur Erhöhung der Kampfvielfalt trägt auch die Verwendung der Umgebung bei. Fässer mit Wasser, Öl und giftigem Abfall sind in Hell-A verstreut. Einige sind stationär und können geschossen oder geschlagen werden, um ihre Elementar-Fähigkeiten freizusetzen, während andere tragbar sind und genau dort ausgeleert werden können, wo man sie haben möchte. Das Aufstellen von Fallen während des Kampfes ist ein wichtiger Teil von Dead Island 2 und es macht große Freude, eine ganze Gruppe von Untoten mit einer Pfütze und einer gut platzierten Autobatterie auszuschalten.

Anfangs fühlt sich der Kampf in Dead Island 2 rau und schwerfällig an. Die Zombies können in Sekundenbruchteilen die Gesundheit des Spielers schwinden lassen und die anfänglichen Waffen und Fähigkeiten sind begrenzt. Im Verlauf des Spiels können Fähigkeitskarten verdient werden, die dem Spieler zusätzliche Fähigkeiten wie einen Dropkick, Ausweichen, Blocken und weitere exotische Optionen geben. Man kann nur eine bestimmte Anzahl in jedem Fähigkeitenbaum zuweisen, daher ist es am besten, die Art und Weise, wie man spielt, mit Fähigkeitskarten zu ergänzen.

Hell-A zählt neben dem spaßigen Kampfsystem zu den Highlights von Dead Island 2. Man hat Los Angeles schon öfter in Videospiiel-Form erlebt, aber die Darstellung von Hell-A macht der Stadt der Engel alle Ehre. Von Bel Air Heights bis hin zum Santa Monica Pier. Los Angeles wurde wirklich unfassbar authentisch und detailverliebt umgesetzt. Gleiches gilt auch für das Design der Zombies. Das Zombie-Design ist nicht nur abwechslungsreich und schräg, man sieht den Untoten ihre Herkunft förmlich an. Im übrigen war ich nicht nur positiv überrascht, wie gut Dead Island 2 aussieht, sondern auch wie gut es sich technisch schlägt. Das Spiel läuft stets flüssig und nennenswerte technische Patzer sind mir auch nur äußerst selten untergekommen.

Fazit
Dead Island 2 ist – wie eingangs schon angedeutet – eine wirklich positive Überraschung. Der langen Entwicklungszeit und den Entwicklerwechseln zum Trotz, handelt es sich hierbei um ein wirklich spaßiges Zombie-Action-Game, welches das Rad zwar wirklich nicht neu erfindet, aber in den wichtigen Punkten, wie vor allem dem unterhaltsamen und blutigen Kampfsystem und den authentischen Schauplätzen begeistern kann. Man muss lediglich darüber hinweg sehen können, dass das hirnlose Zombie-Gemetzel auf Dauer auch mal eintönig werden kann.

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