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Im Test: Spelunky (Steam)

Im September 2009 veröffentlichte der Indie-Entwickler Derek Yu den Freeware-Titel „Spelunky“ für den PC. Das Spiel erreichte schnell einen Kultstatus und konnte eine beachtliche Fanbase aufbauen. Vor rund einem Jahr ist dann eine erweiterte und erneuerte Version auf XBOX Live Arcade erscheinen, welche Spieler und Presse gleichermaßen begeistern konnte. Genau jene Version ist seit letzter Woche auch endlich für den PC zu haben.

„Spelunky“ ist eine Mischung aus Roguelike- und Platformer-Game. In der Rolle eines kleinen Abenteurers durchforstet ihr vier verschiedene Welten mit jeweils vier unterschiedlichen Abschnitten. Ziel ist es, sich nach unten zu arbeiten und den Ausgang zu finden. Doch das alles klingt wesentlich einfacher, als es tatsächlich ist, denn wenn unsere Figur stirbt, müssen wir wieder komplett von vorne anfangen. Dadurch, dass die Abschnitte voll mit Fallen und gefährlichen Gegnern sind, entsteht so schnell ein leichtes Angstgefühl und man sollte besser äußert vorsichtig durch die Levels schreiten. Da in den Levels aber ebenfalls extrem viele Schätze versteckt sind, muss man auch oft gegen die innere Gier ankämpfen, denn jeder erbeutete Schatz birgt schließlich weitere Gefahren.

Immerhin erleichtern euch diverse Items wie eine Spitzhacke, eine Shotgun, ein Superman-Cape, ein Kompass oder auch ein Jetpack den Alltag in den Tiefen von „Spelunky“, da man diese, wenn sie nicht gerade im Level versteckt sind, lediglich für viel Geld beim Shopkeeper erwerben kann, müssen gleichzeitig auch viele Schätze entdeckt werden. Alternativ kann man den Shopkeeper aber auch bestehlen und über den Haufen ballern, jedoch werden seine Kollegen dann auch in den folgenden Leveln auf euch warten. Ihr seht, „Spelunky“ ist ein unglaublich gefährliches Spiel und man muss definitiv mit hunderten von Toden rechnen. Lediglich der so genannte Tunnelmann vereinfacht das Ganze ein wenig. Dieser wartet am Ende jeder Welt auf euch und verlangt jeweils drei verschiedene Objekte von euch. Wenn man ihn drei Mal getroffen und ihm alle geforderten Gegenstände überreicht hat, wird er einen Tunnel zur entsprechenden Welt bauen. Aber je weiter man im Spiel fortgeschritten ist, desto gieriger wird der Tunnelmann und spätestens für die letzte Welt verlangt er fast unmachbare Dinge von euch. Übrigens: Wenn ihr die versteckten Damen zum Ausgang befördert, wird euer Charakter mit einem Kuss belohnt und erhält dadurch ein zusätzliches Herz. Alternativ können sie aber auch an einem Altar geopfert werden, ihr seht, hier gibt es unglaublich viel zu entdecken und die Entwickler haben an unglaublich viele Kleinigkeiten gedacht!

Wenn man mal von den hunderten Toden und der Tatsache, dass nur die Wenigsten dieses Spiel beenden werden, absieht, ist die Spielzeit von „Spelunky“ ziemlich gering. Den Highscorelisten nach zu urteilen benötigen geübte Spieler nämlich weniger als zehn Minuten für einen kompletten Durchgang. Bis man allerdings dieses Können aufweist, vergehen vermutlich zwanzig Stunden. Da in „Spelunky“ aber jeder einzelne Level immer zufällig generiert wird, eignet sich der Titel aber auch für viele weitere Durchgänge. Im Gegensatz zur PC-Freeware-Version enthält die neue Version zudem einen lokalen Mehrspieler-Modus. Hier kann man auf einen Deathmatch- und Koop-Modus zurückgreifen. Letzterer ist übrigens etwas einfacher als der Singleplayer-Modus, da man hier seine Mitspieler auch ständig wiederbeleben kann. Gleichzeitig wird es aber auch ziemlich chaotisch, ähnlich wie in „New Super Mario Bros.“!

Gegenüber der XBLA-Version aus dem Vorjahr bietet die Steam-Version übrigens einen exklusiven Spielmodus. Hier bekommt ihr jeden Tag spezielle Herausforderungen geboten, die es zu meistern gilt. Die Ergebnisse könnt ihr dann auf einer Highscore-Tabelle mit der Welt teilen. Ansonsten bietet die Steam-Version zudem die bekannten Achievements, selbstverständlich einen Big Picture-Support sowie Trading Cards. Die gog.com-Version kommt ohne all diese Extras aus.

Grafisch unterscheidet sich die XBLA/Steam-Version extrem vom Original, denn im Gegensatz zur Freeware-Version bietet diese keine Retro-Optik, sondern einen sauber gezeichneten 2D-Zeichenstil. Der Soundtrack brennt sich direkt in euer Gehirn ein und wird euch noch im Schlaf verfolgen. Vor allem der Sound des alarmierten Shopkeepers wird euch so schnell nicht aus dem Kopf gehen!

Fazit:

Mit „Spelunky“ hat eines der besten Indie-Spiel der letzten Jahre nun auch eine gelungene Portierung für den PC spendiert bekommen. Noch nie hat sich in einem Videospiel eine solche Hassliebe bei mir entwickelt, gleichzeitig ist das Spiel aber ungemein befriedigend, wenn man einen Abschnitt schafft oder einen seltenen Schatz entdeckt. Die Technik entspricht genau meinem Geschmack und der Koop-Modus hat bei mir Zuhause bereits für den ein oder anderen lustigen Abend gesorgt. Von mir bekommt der Titel jedenfalls die verdiente Höchstwertung. Danke, Derek Yu!

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