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Im Test: Mr. Shifty (Nintendo Switch, Steam)

Mit Mr. Shifty veröffentlicht das Studio Team Shifty ihren ersten Titel, der auf den ersten Blick wie eine Mixtur aus Hotline Miami, X-Men’s Nightcrawler und Stirb Langsam wirkt. Ob es seinen Vorbildern gerecht wird und sogar vielleicht noch mehr bietet, erfahrt ihr im Test.

Die Story dreht sich um den namensgebenden Mr. Shifty, der in den sichersten Ort der Welt, dem Olympus Tower, einbrechen muss, um waffenfähiges Plutonium von Terroristen zu stehlen. Unterstützt wird Shifty dabei von der Hackerin Nyx, die uns im Laufe des Spiels mit wichtigen Informationen versorgt. Doch haben beide ihre Rechnung ohne Chairman Stone gemacht, der seinen Turm mit etlichen Fallen und Gefahren gespickt hat.

Im Spiel selber dreht sich dann alles um Shifty’s spezielles Talent. Was das Springen für Mario und das Rennen für Sonic ist, ist für Mr. Shifty das Teleportieren. Wie Nightcrawler aus dem X-Men Universum bewegen wir uns von Raum zu Raum, ohne dabei eine Tür zu benutzen. Nützlich wird diese Fähigkeit vor allem in den etlichen Kämpfen, die das Herzstück des Spiels ausmachen. Wir teleportieren uns in Gruppen von Gegnern, verteilen Faustschläge, um uns danach wieder in Sicherheit zu bewegen. Rinse and repeat, bis keiner mehr steht. Denn zwar können wir ausgezeichnet austeilen, aber beim einstecken sieht es dann anders aus. Egal ob nun ein Schlag oder eine Kugel, nach einem Treffer fällt unsere Spielfigur zu Boden und wir dürfen nochmal vom letzten Checkpoint aus starten.Landen wir aber einige schnelle Kombos, bauen wir mit der Zeit eine Art Bullettime auf, die automatisch ausgelöst wird, wenn uns eine Kugel zu gefährlich wird. In den folgenden Sekunden bleibt uns dann genug Zeit, um dem jeweiligen Projektil auszuweichen, Deckung zu suchen oder noch weiteren Leuten aufs Maul zu geben. Dabei ist Shifty nicht nur auf seine Fäuste angewiesen, da so gut wie alles zweckentfremdet werden kann. Wir schmeißen mit Kaffeetassen, Kopfkissen, schlagen mit einem Besen um uns und auch Türen werden per Tritt zur Waffe.

Nur Schusswaffen sind für Shifty ein Tabu, was aber nicht heißt, dass wir sie nicht zu unserem Vorteil nutzen können. Stellen wir uns zwischen schießwütigen Söldnern, um kurz danach wieder zu verschwinden, kommt es öfters zu friendly-fire unter den feindlichen Reihen. Kombinieren wir das noch mit roten Fässern oder einem Raketenwerfer, brauchen wir uns in manchen Situationen gar nicht mehr die Hände schmutzig zu machen.

Allgemein belohnt das Spiel einen aggressiven Spielstil und erinnert gerade in den Kämpfen mehr an das letzte Doom, als an das oben angesprochene Hotline Miami. Während wir in Hotline Miami am besten überleben, in dem wir außerhalb des Sichtfeldes der Gegner bleiben und uns Stück für Stück durch die Level kämpfen, lädt hier Mr. Shifty eher zum Ballett aus Kugeln und Explosionen ein, in dem wir ständig in Bewegung bleiben müssen. Kein Wunder also, dass auch einiges in den Leveln zu Bruch geht. Menschen werden durch Fenster und Wände geboxt, Säulen werden unter Beschuss nach und nach zu Staub, Objekte aus Holz splittern und Bürozellen werden mitsamt Ausstattung in die Luft gejagt. Das sieht nicht nur cool aus, sondern unterstreicht die Intensität der Kämpfe hervorragend.

Damit die Kämpfe nicht an Würze verlieren, kriegen wir in jedem Level eine neue Bedrohung vorgesetzt. Das können Söldner mit Flammenwerfer, Ninjas oder auch Kraftfelder sein, die uns unseren Superkräften berauben. Das hält die Auseinandersetzungen nicht nur bis zum Ende frisch, sondern reichert auch die eigenen Möglichkeiten an. Flammenwerfer dienen dem Spieler als wandelnde Bomben und Granaten werden im Flug von Shifty aufgefangen und zurückgeworfen.

Unterlegt wird die Action aber leider mit einem eher schwachen Soundtrack, der immer mehr in den Hintergrund rückt, bis man ihn dann irgendwann komplett nicht mehr wahrnimmt. Dazu präsentiert sich das Spiel im Comic Look und wirkt damit wie eine Samstag-Morgen-Cartoon Serie aus den 90ern, doch ist dies alles recht uninteressant umgesetzt. Egal ob Shifty, Nyx, Stone oder die Etagen des Wolkenkratzers, alles wirkt extrem austauschbar und hinterlässt keinen bleibenden Eindruck. Mehr Mut und Kreativität hätten hier Wunder bewirkt.

Fazit:
Mr. Shifty bietet viel Licht und Schatten. Das Kern-Gameplay überzeugt und durch das sehr gute Pacing kriegen wir in jedem Level etwas Neues zu Gesicht. Abseits davon bleiben die Story, das Artdesign und der Soundtrack aber leider nur zweckmäßig und es wird viel Potenzial verschenkt. Auch kann der Umfang nicht überzeugen. So waren die achtzehn Level des Spiels nach unter vier Stunden geschafft und einen Wiederspielwert sucht man vergebens. Trotzdem besitzt das Spiel eine starke Basis und wem das reicht, wird mit Mr. Shifty seinen Spaß haben.

Mr. Shifty ist seit dem 13. April 2017 auf Steam und für die Nintendo Switch erhältlich. Portierungen für Playstation 4 und Xbox One sind für dieses Jahr geplant.

(getestet von Dr. Para)

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