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Im Test: God Eater 2: Rage Burst (PS4, Vita)

Fans des Hunter-Genres auf Sony-Konsolen und dem PC können aufatmen. Bandai Namco bringt nicht nur den Monster Hunter-Konkurrenten God Eater als überarbeitete Fassung mit dem Untertitel Resurrection in den Westen, sondern versorgt PS4, Vita und PC auch gleich mit einer Neufassung des Nachfolgers God Eater 2: Rage Burst. Wie unsere Jagd auf wilde Bestien verlief, erfahrt ihr im Test.

Die titelgebenden God Eaters sind die letzte Hoffnung der Menschheit. Unter harten Bedingungen lernen sie den Umgang mit den mächtigen God Arcs, den einzigen Waffen, die sich gegen die Aragami, die umherstreunenden Monster, bewährt haben. Unser individualisierter Protagonist wird zum God Eater auserkoren und als wäre das nicht genug, kommt er sogleich in die Spezialeinheit ‚Blood Unit‘ zu den Besten der Besten mit besonderen Fähigkeiten.

Das Storyfundament ist solide. Typisch japanisch, mit sich langsam, aber konsequent entwickelnder Handlung und sympathischen Charakteren, die in Nebensträngen näher beleuchtet werden. Schade ist hierbei, dass die Inszenierung ihre Handheld-Wurzeln nicht leugnen kann. God Eater 2 ist ursprünglich ein PSP/Vita-Titel und das konnten die Entwickler von Shift auch mit dieser überarbeiteten Fassung nicht verstecken. Während die Charaktere im neuen Glanz erscheinen, bleibt die Umgebung grob und matschig und die schlechte Soundabschmischung nimmt den Spaß an den eigentlich ganz amüsanten Dialogen.

Das Gameplay ist Handheld-typisch gut portioniert. Die Storyszenen in der Basis sind knapp und auch die Missionen beanspruchen selten mehr als zehn Minuten. Ohne viel Brimborium wird man in die übersichtlichen Kampfarenen teleportiert und nimmt sich den kleinen und großen Monstern an.

Die Kämpfe folgen augenscheinlich dem Leitspruch ‚Easy to learn, hard to master‘. Anfangs reicht es emotionslos auf den Attack-Button zu tippen und sich ab und an außerhalb des Gefahrengebiets zu heilen, um zig Missionen zu bestehen. Will man sich dann mit Sorge auf einen ansteigenden Schwierigkeitsgrad mit dem Kampfsystem näher befassen, fällt schnell auf, dass hier wenig einfach zu lernen ist. Weder im Kampf noch im umfangreichen Ausrüstungsbildschirm im Hauptquartier.

Viele komplexe Systeme greifen ineinander und leider schafft es das Spiel trotz Tutorial und großer Ingame-Datenbank nicht die Feinheiten, und ebenfalls nicht alle grundlegenden Systeme, dem Spieler zu vermitteln. Selbst als erfahrener Fan japanischer Rollenspiele kam ich nicht drum herum, mich im Internet schlau zu machen, um die Mechaniken zu durchschauen.

Das Herzstück des Spiels und darüber hinaus des Genres ist aber der Multiplayermodus. Hier entfaltet sich das Kampfsystem mit seinen verschiedenen Rollen, unterschiedlichen Waffen und Fähigkeiten und dem Teamzusammenspiel. Hier ist auch der Punkt, an dem es das Spiel schafft zum Micromanagement des Charakters zu motivieren, damit die Gruppe nicht nur effektiv, sondern überhaupt erst siegreich in den Kampf ziehen kann.

Größere Motivationsprobleme hat hingegen die Kampagne. Wer die Story vorantreiben will, muss sich durch unzählige, generische Missionen durchkloppen. Dabei fehlt oft die Verbindung zwischen Story und Gameplay. Während in den Videosequenzen große Bedrohungen und Verschwörungen das Interesse wecken, bekämpft man in der nachfolgenden Mission wieder einmal unaufgeregt dieselben drei Gegner. Und das zieht sich irgendwann wie Kaugummi, denn das Spiel bietet gut 80 Stunden an reiner Kampagne mit fast 200 Missionen. Dazu kommt noch ein großer Batzen optionaler Content, der den Einzelspieler direkt erschöpfen könnte.

Fazit:
Komplexe Spielsysteme, ein gigantischer Umfang und eine solide Storygrundlage machen das Spiel zu einem würdigen Monster Hunter-Konkurrenten. Der Teufel liegt hier im Detail. Leider wird das Kampfsystem unzureichend erläutert und der PSP/Vita-Ursprung des Spiels scheint zu oft durch. Bei der Kampagne wäre zudem weniger mehr gewesen. Werden aber diese Mängel überwunden, erhebt sich God Eater 2: Rage Burst zu einem sehr guten Hunter-Rollenspiel, das im Multiplayer sein ganzes Potenzial ausschöpft.

(getestet von eape)

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