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Im Test: Demon Gaze 2 (PS4, Vita)

Nach vier Jahren geht der Dungeoncrawler Demon Gaze von Kadokawa Games und Experience mit Unterstützung von NIS America in die zweite Runde. Dieses Mal erfreuen sich dem dämonenhaften japanischen Rollenspiel nicht nur Handheldbesitzer, Demon Gaze 2 erscheint zeitgleich für PS4 und Vita. Ob uns die Dämonen auch diesmal mit ihrem Blick betören können, erfahrt ihr im Test.

Der Vorgänger Demon Gaze war weder sonderlich originell noch spielerisch besonders ausgefeilt. Der Erfolg beruht auf der Zugänglichkeit. Während andere Dungeoncrawler meistens sehr schwer und undurchsichtig sind, waren die Mechaniken in Demon Gaze leicht zu verstehen und ermöglichten ein entspanntes Durchspielen mit vernünftigem Anspruch.

Der Nachfolger Demon Gaze 2 weicht von dem Pfad bereits zu Beginn ab. Bei der Charaktererstellung entscheiden wir uns für die Gesinnung des Hauptcharakters. Gut, neutral oder böse. Diese Entscheidung beeinflusst unwiderruflich die Auswahl unserer Skills im späteren Verlauf. Das macht die Wahl unnötig folgenschwer ohne einen Ausblick auf die Konsequenzen zu haben.

Und der Frust nimmt hier noch keinen Abbruch. Erstellt man einen weiblichen Charakter mit femininer Stimme, wird man trotzdem als Kerl angesprochen. Glücklicherweise lässt sich zumindest die äußere Erscheinung nachträglich anpassen.

Das ist ein rauer Spieleinstieg, in einen Dungeoncrawler, der sowieso schon das zugängliche, reduzierte Design des Vorgängers teilweise über Bord wirft und mit Fähigkeiten, Zahlen und Optionen um sich wirft. Wenigstens bleibt die Geschichte überschaubar.

Ohne Gedächtnis wachen wir in einem Kerker auf und werden von einer Rebellengruppe gerettet, die sich dem Herrscher entgegenstellt. Mit unserer Fähigkeit, uns Dämonen untertänig zu machen, und einer Radioshow, ziehen wir unsere Feinde auf unsere Seite und erobern die Herzen unserer Follower, um den Gegenspieler Magnastar zu stürzen.

Um nicht vom Dungeongameplay erschlagen zu werden, werden wir zwischen unseren Ausflügen immer wieder an die Geschichte erinnert und beschäftigen uns nebenher mit den schrulligen Charakteren in unserer Basis, die vom generischen spitzhaarigen Schwertkämpfer bis hin zu den obligatorischen exzentrischen, dickbusigen Dämoninnen reichen.

Mit letzteren stellen wir dann auch unsere Party zusammen, um in den Kampf zu ziehen. Jeder Dämon hat dabei seine Aufgabe im Team und kann mit Equipment, Artefakten und Attributpunkten individualisiert werden. Doch sind nicht nur aggressive Feinde Teil der Herausforderung, sondern auch der Dungeon an sich. Genretreu bewegen wir uns Quadrat für Quadrat durch einen Dungeon voller Fallen, Geheimnisse und Rätsel, um die gesamte Karte aufzudecken.

Vor größere Herausforderungen stellen uns die Umgebungen nicht. Gerade die anfänglichen Dungeons sind sehr klein und simpel aufgebaut – auch im Vergleich zum Vorgänger. Es dauert seine Zeit bis sich das Dungeondesign zu anspruchsvollerem Gameplay entfaltet.

Die Kämpfe hingegen können je nach Schwierigkeitsgrad von Beginn an fordern. In den rundenbasierten Gefechten wählen wir für jeden Charakter eine Aktion aus und schauen der Party beim Schnetzeln und Zaubern zu. Spielt man die Rollen der einzelnen Dämonen korrekt aus, gehen die Kämpfe gut und schnell von der Hand. Auf dem regulären Schwierigkeitsgrad braucht es jedoch nicht einmal das. Dort reicht für den Großteil der Auseinandersetzungen der Fast Attack-Button, der die Kämpfe mehr oder weniger im Auto-Modus bestreitet. Veteranen stellen also zu Beginn die Schwierigkeitsstufe hoch.

Während die Dungeonerkundung etwas heruntergefahren wurde, nimmt sich das Spiel jetzt mehr Zeit die Story in auf Englisch vertonten Bildern wiederzugeben. Die Inszenierung entspricht hier dem japanischen Low-Budget-Standard. Einige Szenen versprühen dabei durchaus Charme, einige Designelemente wirken hingegen unpassend billig. So wiederholen sich beispielsweise die alternativen, seltsamerweise niedrig aufgelösten Designs der sechszehn Dämonen.

Das ist auch dahingehend schade, dass unsere Dämoninnen nun weiter im Rampenlicht stehen als noch im Vorgänger. Sie bilden nicht nur unsere Party, sie sind jetzt auch stärker in die Geschichte verwoben und ermöglichen ein kleines Dating-Minispiel, bei dem wir die Charaktere näher kennenlernen und sie so zusätzlich stärken. Dieser Fanservice wirkt etwas forciert, jedoch ohne das Spiel zu belasten.

In der Gesamtheit mögen die Einzelteile, die Nebenaktivitäten und die präsente Story allerdings das Dungeoncrawling etwas aus dem Fokus drängen. Erst im letzten Drittel der gut 40 Spielstunden reizt das Spiel mehr mit anspruchsvollen Kämpfen und interessanten Dungeons.

Fazit:
Demon Gaze 2 will mehr als der Vorgänger und das ist vermutlich auch seine größte Schwäche. Während einige Elemente vereinfacht wurden, die das Spiel bereits zum zugänglichen Dungeoncrawler definierten, fügt das Spiel zusätzliche Optionen und Anpassungen hinzu, die das eigentliche Kerngameplay unnötig ausbremsen. Demon Gaze 2 gehört trotz Allem zu den besten Genrevertretern auf den Sony-Konsolen. Fans des Erstlings kommen also nicht um das Spiel drumherum und Neugierige ohne Playstation Vita können ohne große Bedenken auch gleich zum zweiten Teil greifen.

(getestet von eape)

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