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Im Test: Fated: The Silent Oath (PS VR, Steam)

Das kleine Entwicklerstudio Frima mit dem prominenten Autor von Assassin’s Creed Jill Murray hat sich hohe Ziele gesetzt. Mit ihrem VR-Game für PSVR, Oculus Rift und Vive soll man nicht nur die Reise eines Wikingers und Familienvaters im mystischen Norden erleben, sondern auch emotional berührt werden. Ob die Kanadier erfolgreich waren, erfahrt ihr bei uns im Test.

Die Geschichte ist etwas konstruiert. Der Protagonist stirbt, aber dann doch nicht, denn zwischen dem Tod und der Auferstehung zahlt der den Preis für seine Wiedergeburt, seine Stimme. Seine Familie freut sich trotzdem und Ulfer, der Protagonist, in dessen Rolle wir schlüpfen, kann Frau und Kind vor den kommenden Gefahren bewahren.

Dieser etwas aufgesetzte Einstieg erfüllt einen offensichtlichen Zweck. Er etabliert ein immersives Konzept in dieser VR-Erfahrung. Denn nach dem passiven Anfang zwingt uns das Spielgeschehen zeitig zur ersten Interaktion, einer Entscheidung. Wir dürfen bejahen oder verneinen und da wir keinen Ton herausbekommen fehlt, bleibt uns nur die Kopfgeste.

Diese bedachte Einführung in die virtuelle Welt, lässt uns sogleich in die Geschichte eintauchen. Die wenigen, aber liebevoll designten Charaktere, die wir kennenlernen dürfen, stecken voller Leben. Die skandinavischen Wälder und Bauten laden zum hautnahen Erleben ein. Der Stil ist comicartig überzeichnet und doch fühlt sich das Erlebnis sehr authentisch an.

Vorhersehbar mag erstmal die Story erscheinen. Unsere Reise führt uns von irdischen Problemen, wie dem Hunger, den wir mit Pfeil und Bogen erlegen, zu Szenen der nordischen Mythologie. Während es thematisch aber wenig Überraschungen gibt, wissen einige Szenen zu überzeugen und erinnern an das unkonservative Adventure Brothers. Fated schafft es den Spieler zu berühren und das liegt nicht zuletzt an dem Mittendringefühl, das uns VR beschert.

Das Gameplay bleibt limitiert. Unsere Aktionen sind übersichtlich, die Geschicklichkeitsaufgaben und Rätsel bleiben anspruchslos, machen in der Wikinger-Umgebung aber Laune und fördern ein flüssiges Vorankommen. Das führt aber auch dazu, dass wir zwar eine komprimierte, aber auch sehr kurze Spielerfahrung genießen. Nach einer Stunde sehen wir auch schon das Ende. Das ist schade. Gerne hätte ich mehr Zeit in diesem Spiel verbracht. Viele Abschnitte bleiben hinter ihrem Potenzial zurück und Ideen werden nur angerissen. Obwohl das Spiel die Ja/Nein-Entscheidungen bedeutsam wirken lässt, sind die Konsequenzen minimal. Ein Wiederspielwert ist also kaum vorhanden.

Technisch überzeugt der sympathische Grafikstil, der aber nicht vor Bildfehlern gefeit ist. An einigen Stellen befürchtete ich ein defektes Gerät, konnte nach einem Neustart aber die Anzeigeprobleme beheben. Auch haben mich in diesem kurzen Abenteuer Bugs gestört. So fielen eine Zeit lang bei einem Charakter die Animationen aus und er glitt nur noch regungslos über den Boden. Eine derart filmische Erfahrung muss besser poliert werden. Zum Glück lässt der aufwendige orchestrale Soundtrack die Schönheitsfehler schnell vergessen.

Fazit:
Fated: The Silent Oath schafft es uns für eine Stunde in eine Welt der Wikinger und nordischen Mythologie zu entführen. Wir schlagen uns mit irdischen und übernatürlichen Problemen herum und erleben ein sehr charmantes, nahes, in zweifacher Hinsicht familiäres Abenteuer. Etwas mehr Ausarbeitung bei der Geschichte und Feinschliff und Fated wäre ein großes Highlight gewesen. Für VR-Enthusiasten aber auch im jetzigen Zustand definitiv einen Blick wert.

(getestet von eape)

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