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Im Test: Digimon Story: Cyber Sleuth (PS4 / Vita)

Eigentlich war Digimon Story: Cyber Sleuth seitens Namco Bandai nie für den westlichen Markt vorgesehen. Eine Petition mit über 65.000 Unterschriften ermöglichte es aber, dass das JRPG auch für den Westen lokalisiert wurde. Das fertige Produkt möchten wir Euch nun in unserem Test genauer vorstellen.

In der Welt von Digimon Story: Cyber Sleuth gibt es keine klare Grenzen mehr zwischen der realen und digitalen Welt. Für die Menschen ist es zum Alltag geworden, seine Freizeit im Cyberspace zu verbringen und sich in Online-Chats mit anderen auszutauschen. Doch die Welt fällt immer mehr Hacker-Gruppen zum Opfer und ausgerechnet unser Job ist es, als Cyber-Detektiv digitale Verbrechen aufzulösen und die Hacker-Gruppen zu bekämpfen.

Spielerisch würde ich Digimon Story: Cyber Sleuth als eine sehr gelungene Mischung aus Pokemon und Persona beschreiben. Ähnlich wie in den Pokemon-Spielen sammelt und trainiert ihr hier mehr als 250 verschiedene Monster, die verschiedenen Elementen angehören. Hinzu kommen aber auch Persona-ähnliche Adventure-Elemente. Im Spiel müsst ihr nämlich viele Personen befragen, Hinweise suchen, kleinere Rätsel lösen und sowohl die digitale als auch reale Welt erkunden. Speziell die Dialoge mit teilweise völlig unwichtigen Charakteren haben allerdings leider einen zu großen Anteil am Spiel. Insgesamt würde ich hier von einem Verhältnis von 2:1 sprechen, was teilweise wirklich für Langeweile sorgen kann.

Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab, wie man es von typischen JRPGs auch kennt. Das eigene Team kann dabei aus bis zu drei aktiven Digimon und sechs Reservisten bestehen, von denen ALLE Erfahrungspunkte erhalten. Zudem lassen sich auch die Angriffe mit Hilfe von mächtigen Komboattacken verbinden, was die Kämpfe ein Stück interessanter macht. Auch praktisch: Auf Wunsch kann man den Auto-Modus aktivieren und das Spiel die Kontrolle übernehmen lassen. Letzteres ist aber nur bei leichteren Kämpfen zu empfehlen, wie ich schmerzhaft feststellen musste. Digimon fängt man übrigens nicht, sondern man muss sie scannen. Beträgt der Scan-Status des jeweiligen Digimon mindestens 100 Prozent (bis zu 200 Prozent ist möglich), kann man sich das gewünschte Monster in sein Team laden.

Mich persönlich haben vor allem die Entwicklungsstufen in Digimon Story: Cyber Sleuth begeistert. Unsere Digimon können sich nämlich gleich in mehrere verschiedene Digimon weiterentwickeln, von denen wir uns die gewünschte Entwicklung aussuchen können, sofern die Voraussetzungen (bestimmtes Level und bestimmte Attribute) erfüllt sind. Gleichzeitig ist es aber auch möglich, seine Digimon zurückentwickeln zu lassen.

Im so genannten DigiLab können wir unser Team verändern, neue Digimon laden (sofern erfolgreich gescannt), Digimon weiterentwickeln oder Digimon, die wir gerade nicht benötigen, auf die DigiFarm schicken, wo sie trainieren können oder bestimmte Aufgaben für uns erledigen. Des Weiteren kann man über das DigiLab auch Onlinekämpfe mit anderen Spielern austragen. Hier werden der Fairness halber auch alle Digimon auf das gleiche Level gesetzt.

Der Umfang des Spiels kann sich, wie es sich für ein waschechtes Japano-RPG gehört, wirklich sehen lassen. Die Story, welche 20 Kapitel enthält, ist nach 40 bis 60 Stunden absolviert, danach kann man aber natürlich noch Unmengen an Spielstunden in die Zucht der Digimon und das Perfektionieren des eigenen Teams stecken. Die eben angesprochenen Onlinekämpfe stehen natürlich auch zur Auswahl und steigern den Wiederspielwert.

Bei Digimon Story: Cyber Sleuth muss man immer im Hinterkopf behalten, dass das Spiel ursprünglich für die Playstation Vita entwickelt wurde. Demnach darf man von der PS4-Version keine allzu moderne Grafik erwarten. Alles ist etwas hochauflösender, die Ruckler der Vita-Version wurden behoben und die Ladezeiten fallen natürlich auch deutlich geringer aus. Man sieht dem Spiel aber einfach seinen Handheld-Ursprung an und wer sowohl über eine PS4 als auch eine Vita verfügt, dem würde ich zum Kauf der Vita-Fassung raten. Hier ist die Grafik einfach deutlich konkurrenzfähiger und durch die teilweise sehr kurzen Fälle eignet sich das Spiel eben auch besser für das Zocken von Unterwegs. Wer sich übrigens beide Versionen zulegt, kann dank Cross-Save-Funktionen seine Speicherstände synchronisieren. Um Digimon Story: Cyber Sleuth im vollen Maße genießen zu können, sollte man auch über gute Englischkenntnisse verfügen, denn das gesamte Spiel liegt ausschließlich in japanischer Sprachausgabe mit englischen Untertiteln vor. Da die Dialoge einen großen Teil des Spiels ausmachen, kommt man ohne die entsprechenden Sprachkenntnisse nicht weit.

Fazit:
Digimon Story: Cyber Sleuth ist für mich schlicht und ergreifend das beste Digimon-Spiel aller Zeiten geworden. Hinter dem rundenbasierten JRPG verbirgt sich weit mehr als eine „Pokemon-Kopie“, stattdessen vereint es gekonnt die Elemente eines Pokemon mit denen eines Shin Megami Tensei: Persona. Speziell das spaßige Kampfsystem und die vielen Entwicklungsmöglichkeiten haben es in sich und mich stets zum Weiterspielen motiviert! Lediglich die Dialoge hätten ruhig etwas kürzer ausfallen können, aber das kennt man ja von vielen Vertretern des Genres.

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