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Im Test: Armello (PSN / Steam)

Das Indie-Studio ‚League of Geeks‘ verfrachtet mit Armello das klassische Brett- und Kartenspiel auf heimische Bildschirme. Auf dem PC und der PS4 könnt ihr euer strategisches Geschick und Würfelglück in geselligen 4-Spieler-Runden unter Beweis stellen. Ob die gemütliche Atmosphäre eines Brettspielabends eingefangen wird, erfahrt ihr in unserem Test.

Das animierte Intro von Armello zeigt uns wie viel Herzblut in das Projekt geflossen ist. Mit tragender Melancholie untermalt die von Michael Allen und Lisa Gerrard komponierte Orchestermusik das tragische Schicksal unserer vier tierischen Helden. Der Herrscher des märchenhaften Königreiches Armello leidet unter der sich ausbreitenden Fäulnis und verfällt langsam dem Wahnsinn. Seine fragwürdigen, unkontrollierten Entscheidungen stürzen das Land ins Chaos. Jetzt liegt es an den vier Clans und ihren ehrenhaften Anführern die Welt von dem tyrannischen Löwen zu befreien und Frieden einkehren zu lassen.

Ausgetragen wird dieser Kampf auf einem kreisförmigen, übersichtlichen Spielbrett bestehend aus Hexagonen. In der Mitte thront der verfluchte König in seinem Schloss und an den Außenkanten betreten die vier Helden das Königreich. Jeder Spieler erhält eine Hand voll Karten zum Start mit verschiedenen Funktionen, die jederzeit ausgespielt werden können, und dann beginnen auch schon die Runden, bei denen die Spieler versuchen über Quests und Ereignisfelder ihren Charakter zu stärken und so Armello über kurz oder lang zu retten.

Das Grundgerüst des Spiels pickt sich bewährte Mechaniken von verschiedenen Tabletop-Games aus und wird von einer hohen Anzahl verschiedener Karten bereichert, die jeder Runde frischen Wind und genügend Komplexität für fortgeschrittene Spieler bieten ohne Einsteiger zu überfordern. Für zusätzliche Abwechslung sorgen die acht Helden mit unterschiedlichen Attributen und Fähigkeiten. River, der Wolf, setzt auf Angriff und fügt Gegnern bereits vor dem Würfelduell Schaden zu, während die gewiefte Ratte Mercurio bei eingenommenen Siedlungen zusätzlich Gold erhält. Mit freischaltbaren Items können die Helden vor der Partie ausgerüstet werden um Stärken auszubauen oder Schwächen zu kompensieren. So kann im Vorfeld bereits eine Strategie für die Befreiung des Landes ausgetüftelt werden. Denn viele Wege führen zum Ziel. Aggressive Wölfe werden den Tod des Königs beabsichtigen, barmherzige Bären können den Löwen heilen, indem sie vier Kristalle sammeln und wer will, kann sich auch selbst der Fäulnis hingeben und als neuer Tyrann das Land regieren. Leider sind die Siegkonditionen nicht gleichermaßen erfolgsversprechend. Am leichtesten fiel mir der diplomatische Weg. Sammelt man über Quests, Karten und Kämpfe kostbare Prestigepunkte, kann man auch ohne viel Würfelglück die Politik des Königshauses beeinflussen und so die Partie für sich entscheiden.

Auch wenn Armello ein sympathisch gestaltetes Tutorial besitzt, das als Prolog der Geschichte die Mechaniken dem Spieler näher führt, ist das Herzstück des Spiels natürlich der Multiplayermodus. Mit bis zu drei weiteren menschlichen Mitspielern kann online das Schicksal des Landes umkämpft werden. Gesellig wird es dabei bei einer Partie mit guten Freunden. Etwas enttäuschend waren hingegen die Spiele mit fremden Mitstreitern. Sozial interagiert wird dann nämlich in der Regel gar nicht. Die Interaktion auf dem Schlachtfeld hält sich auch in Grenzen. Jeder verfolgt seine zugeteilten Aufgaben und den gelegentlichen Kämpfen gegen andere Helden fehlt der Reiz. So spielt jeder mehr oder weniger für sich und die Multiplayerpartien gestalten sich erschreckend zäh. Ehe alle Mitspieler und Computer-gesteuerte Akteure gezogen und gewürfelt haben, vergehen gut und gerne zehn Minuten ohne interessante Ereignisse. Wenn dann der Weg zum nächsten Zielobjekt noch am anderen Ende der Karte ist, vermischt sich die Langeweile mit Frust. Abhilfe hätten hier verschiedene oder anpassbare Regelwerke schaffen können.

Fazit:
Armello ist ein liebevoll gestaltetes Tabletop-Game, das mit seinen grundlegenden Mechaniken, der Vielzahl an Karten und den unterschiedlichen Spielweisen überzeugt und motiviert. Im Detail mangelt es dem Spiel allerdings an Balancing und Spielerinteraktion in den Multiplayer-Matches. Wer ein ausgeklügeltes Brettspiel für gemütliche Runden mit Freunden sucht, kann bedingungslos zugreifen. Solo-Spieler sollten hingegen eine große Portion Geduld oder ein Tablet zur Partie mitbringen, um die oftmals zähen Runden zu überstehen.

(getestet von eape)

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