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Im Test: This War of Mine (PC)

Seit Anbeginn des Videospielzeitalters bekommen wir es regelmäßig mit den unterschiedlichsten Kriegsspielen zu tun. Doch während wir sonst immer in die Rolle des Soldaten schlüpfen, geht This War of Mine einen ganz besonderen Weg: Hier sehen wir den Krieg nämlich aus der Perspektive der Zivilisten. Eine spannende Erfahrung wartet auf euch!

Über den Entwickler:
This War of Mine wurde von dem polnischen Studio 11 bit studios entwickelt. Das kleine Team hat sich bereits mit der Anomaly-Serie einen Namen gemacht und konnte unter anderem mit Sleepwalkers Journey auch auf dem mobilen Markt einige Erfolge erzielen.

Darum geht es:
This War of Mine ist in der heutigen Zeit in einem fiktiven Bürgerkrieg angesiedelt. Wir spielen dabei keinen Elitesoldaten, sondern eine Gruppe von Zivilisten, welche um das Überleben kämpft. Hungersnot, Krankheiten, Plünderer und die Kälte sind dabei unsere größten Gegner.

Das macht das Spiel besonders:
Der erfrischende Ansatz, ein Kriegsspiel aus der Sicht von Zivilisten zu spielen, ist ganz eindeutig das besonderste Merkmal von This War of Mine. Spielerisch wirkte das Spiel auf mich wie eine Mischung aus einem düsteren Die Sims und typischen Permadeath-Survivalspielen wie beispielsweise Dont Starve. Tagsüber müssen wir unsere Leute, welche über unterschiedliche Berufe und Stärken verfügen, in unserer Basis mit Essen und Medikamenten versorgen und mithilfe von verschiedenen Ressourcen Gegenstände wie z.B. Betten craften. Nachts geht es dann so richtig los, hier müssen wir uns entscheiden, wer schlafen darf, die Basis bewachen muss und sich auf einen Beutezug begibt. Letzterer hat dabei das schwerste Los gezogen, denn nicht alle Häuser sind unbewohnt und so trifft man auf die unterschiedlichsten Menschen. Manche sind schwach und wehrlos, manche wollen mit uns tauschen und wiederum andere sind uns alles andere als freundlich gesinnt. Wir müssen nun schwerwiegende Entscheidungen treffen, schließlich geht es, so hart es auch klingen mag, primär um das Wohl unserer eigenen Gruppe und darunter müssen andere oftmals leiden. Wenn einer unserer Figuren einen Mord begeht, belastet ihn das im Nachhinein auch psychisch extrem und wir sind der Gefahr ausgesetzt, dass er später unter Depressionen leidet und vielleicht sogar Selbstmord begeht. Spätestens wenn wir einem kranken, älteren Ehepaar die Medikamente stehlen oder aus Hunger einen Mord begehen, müssen wir als Spieler auch über unsere Taten nachdenken und sind von Gewissensbissen geplagt. Eine weitere Stärke des Spiels: Spielspaß kommt hier absolut nicht auf, man ist aber durch die emotionale Anspannung und die Verantwortung, die man gegenüber der Gruppe besitzt, extrem gefesselt. So stelle ich mir das bei dieser Art von Spiel auch vor!

Das könnte das Spiel besser machen:
Während der Survial-Aspekt super umgesetzt ist und auch die Präsentation mit ihrem sehr düsteren Look überzeugen kann, weist das Gameplay leider einige Schwächen auf. Speziell das Kampfsystem ist sehr limitiert und undynamisch umgesetzt worden. Hinzu kommt, dass das Spiel viel zu sehr gescriptet ist und die Abläufe etwas zu repetitiv wirken. Die Kritik am Spiel, dass wir ins kalte Wasser geschmissen werden und uns rein gar nichts erklärt wird, kann ich nicht nachvollziehen, schließlich würde es uns im Krieg auch so ergehen!

Preis/Leistungs-Verhältnis:
Das Spiel kostet auf Steam 18,99 Euro und der Preis darf durchaus als angemessen bezeichnet werden. Durch das Permadeath-System und die vielen Fehler, die man in seinen Anläufen begeht, wird es sicherlich so einige Stunden dauern, bis wir das Ende des Krieges erleben. Ich bin mir sicher, dass viele gar nicht erst so weit kommen werden. Wer das Spiel gerne im Regal stehen haben will, kann sich den Titel übrigens auch zum gleichen Preis als Box-Version gönnen!

Fazit:
Das polnische Entwicklerstudio 11bit Studios liefert mit This War of Mine eine Spielerfahrung ab, die so dermaßen unter die Haut geht, wie es nur ganz wenigen Videospielen zuvor gelungen ist. Viele Spiele haben im Ansatz die Grausamkeit des Krieges demonstriert, aber erst This War of Mine darf meines Erachtens als richtiges Antikriegs-Spiel bezeichnet werden.

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