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Im Test: Seven: The Days Long Gone (Steam)

Wenn sich eine Handvoll Entwickler, welche unter anderem an The Witcher 3 mitgewirkt haben, ein Stealth–Action–RPG vornehmen, welches in einer Cyberpunk-Welt spielt, isometrisch präsentiert wird und einen interessanten Cel-Shading Stil hat, dann darf man ruhig hellhörig werden und gespannt darauf sein, was am Ende des Tages dabei herauskommt. Wir haben einen Besuch nach Peh gewagt, um zu schauen, ob alles Gold ist, was glänzt.

In der Haut des Meisterdiebes Teriel möchten wir nicht stecken. Eigentlich will er nur seinem Handwerk nachgehen und ein Artefakt stehlen, doch leider scheint nicht sein Tag zu sein. Alles geht schief, die Situation eskaliert, Teriel wird erwischt und sofort dazu verdonnert, seine Strafe auf der Gefängnisinsel Peh abzusitzen. Zu allem Überfluss hat er jetzt einen Begleiter in seinem Kopf, den Dämonen Artanak. Manche Arbeitstage sind einfach zum vergessen.

Der Einstieg in Seven könnte sperriger nicht sein. Im Intro wird uns etwas von einem Krieg zwischen Menschen und Dämonen erzählt und davon, dass die postapokalyptische Cyberpunkwelt, in der Seven spielt, jetzt von einem Regime unter ihrem Anführer Drugun beherrscht wird. Das Spiel macht leider keine besonders gute Figur anfänglich, da es doch mit Informationen geizt, aber lesen wir uns einmal quer durch das Tutorial-Menü, so verstehen wir zumindest die Rahmenhandlung. Schade, dass diese so wirr erzählt wird.

Zum Glück stellt es sich beim Gameplay-Tutorial wesentlich besser an, als bei der Erzählstruktur. Hier wird uns schnell bewusst, dass es sich trotz der isometrischen Ansicht um ein Stealth-Actiongame im Stile eines Thief handelt. Bewegt wird sich in einer offenen Welt mit etlichen Wegen, wie ihr ans Ziel kommt ist euch überlassen. Klettern, schleichen, springen, abrollen… Triels Moveset gleicht dem eines Zirkusartisten. Da die Welt, bedingt durch ihr tolles und stimmiges Design, euch aber recht schnell die Übersicht verlieren lässt, hat Teriel auch die heutzutage allseits bekannte und gern genutzte Diebesvision im Gepäck. Bekannt aus den Arkham-Titeln aus dem Hause Rocksteady, kann Teriel auf Knopfdruck seine Sicht umstellen und so seine Umgebung deutlich besser unter die Lupe nehmen. Interessante Punkte stechen in Orange hervor, während alles andere in lieblichem Blau erstrahlt. So könnt ihr auch die Sichtfelder eurer Feinde sehen, was euch später viele Vorteile mitbringen wird. Denn wenn eines sicher ist, Teriel kann zwar kämpfen, sollte es im besten Falle aber nicht. Werdet ihr erwischt, wollen euch die Wachen ans Leder und wie für Spiele dieser Gattung üblich, halten die Helden meist nicht viel aus. So auch in Seven, ein paar Schläge und Teriel segnet das Zeitliche. Zum Glück könnt ihr aber immer frei speichern. So bleibt einem Frust erspart.

Die Story von Seven umfasst etwa 15 Stunden und weist somit eine angenehme Länge auf. Sie ist zwar leider nicht sonderlich interessant, doch die Missionen, welche für verschiedene Fraktionen erfüllt werden wollen, machen allesamt Laune und das Spiel ist sowohl durch seinen Stil, wie auch seine Spielweise frisch genug, um die 15 Stunden bei der Stange zu halten. Der Wiederspielwert ist allerdings sehr gering, habt ihr das Spiel einmal beendet, habt ihr eigentlich alles gesehen. Für den schmalen Preis von 29,99€ aber durchaus vertretbar.

Fazit:
Seven: The Days Long Gone hat sich viel vorgenommen, am Ende des Tages aber nichts hundertprozentig zufriedenstellend erfüllt. Offene Spielwelt, Stealth-System, Kampfsystem, Fähigkeitenbäume, Crafting, alles ist drin und funktioniert im Kern auch, das Spiel macht aber nichts so richtig herausragend und trotz des tollen Spielkonzepts bleibt es meist eher unscheinbar. Dennoch hatten wir eine gute Zeit und mit dem doch recht niedrigen Preis kann man hier ruhig einen Blick riskieren, wenn man was Frisches für zwischendurch sucht.

(getestet von Frank Johann)

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