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Im Test: Pillars of Eternity (PC)

Mit Wasteland 2 und Divinity: Original Sin hat das klassische Rollenspiel-Genre im vergangenen Jahr eindrucksvoll bewiesen, dass es noch längst nicht ausgestorben ist. Mit Pillars of Eternity wird dieser Trend auch 2015 fortgesetzt. Wie der Test zeigt, erwartet euch hier ein Rollenspiel-Meilenstein der Extraklasse!

Pillars of Eternity wurden von den RPG-Spezialisten von Obisdian Entertainment entwickelt, welches auch für Highlights wie Fallout: New Vegas, Knights of the Old Republic 2 oder South Park: Stick of Truth verantwortlich sind. Für die Umsetzung des Spiels wurde damals eine Kickstarter-Kampagne gestartet, die mit Einnahmen in Höhe von fast vier Millionen Dollar noch heute zu den erfolgreichsten aller Zeiten zählt.

Obsidian hatte mit Pillars of Eternity ein großes Ziel: Man wollte eine spirituelle Fortsetzung zu den Infinity Engine-Klassikern Baldur’s Gate, Icewind Dale und Planescape Torment erschaffen und ohne zu viel vorweg zu nehmen, dies ist ihnen mit Bravur gelungen!Ganz klassisch beginnen wir in dem Charakter-Editor damit, unsere Spielfigur zu erstellen und beispielsweise dessen Aussehen, Klasse und Herkunft zu bestimmen. Danach tauchen wir in das Abenteuer ein und navigieren uns und die Gruppe mit einer typischen Point-and-Click-Steuerung durch die zum Großteil vorgerenderte Welt. Der Ablauf ist altbekannt: Wir erkunden die riesige, offene Spielwelt, führen längere (und toll geschriebene!) Dialoge mit den zahlreichen NPCs und nehmen natürlich Quests an. Auch die in Echtzeit ablaufenden Kämpfe machen einen großen Teil des Spiels aus. Wer will, kann übriges nicht nur die Geschwindigkeit erhöhen oder verlangsamen, sondern das Ganze auch komplett pausieren. So hat man mehr Zeit dafür, um die Partymitglieder und dessen Fähigkeiten besser einzusetzen. Dies ist auch wirklich erforderlich, denn der Schwierigkeitsgrad ist in Pillars of Eternity wirklich nicht ohne! Mit jedem erledigten Gegner oder mit erfüllten Quests erhalten unsere Figuren wie gewohnt Erfahrungspunkte und können damit den Rang steigern und somit die Attribute erhöhen und neue Fähigkeiten erlernen. Dies zählt im Gegensatz zu Diablo oder Torchlight aber ebenso wenig zu den spielerischen Schwerpunkten wie das Einsammeln von Ausrüstungsgegenständen (welche sich hier übrigens sehr angenehm verwalten lassen). Der Fokus liegt stattdessen mehr auf der Erkundung der Welt, den intelligenten Dialogen und der sehr spannenden Story. Natürlich haben die Entscheidungen, die wir während unseres Abenteuer fällen müssen, teilweise großen Einfluss auf die Story.

Das Preis-/Leistungsverhältnis von Pillars of Eternity kann sich wirklich sehen lassen. Mit einer Spielzeit von rund 80 Spielstunden bzw. deutlich mehr bei einer geplanten Vervollständigung des Spiels kann sich der Umfang mehr als sehen lassen. Der Preis von rund 40 Euro ist daher mehr als fair. Pillars of Eternity kann übrigens nicht nur digital erworben werden, sondern ist auch in einer Retail-Version erhältlich, die neben einem dicken Handbuch auch den tollen Soundtrack sowie eine Karte als Poster enthält. Für Rollenspiel-Sammler ein echtes Schmuckstück!

Grafisch darf man natürlich kein Spektakel wie bei Dragon Age 3 erwarten, denn Pillars of Eternity präsentiert sich auch hier klassisch und orientiert sich ebenfalls an den Genre-Klassikern Baldur’s Gate, Icewind Dale und Planescape Torment. Der Unterschied liegt aber darin, dass Pillars of Eternity natürlich bedeutend hochauflösender und teilweise auch detaillierter ist, was es somit auf seine ganz eigene Art und Weise wieder wunderschön macht. Der Sound weiß ebenfalls zu gefallen. In Anbetracht der enormen Textmenge wurde das Spiel natürlich nicht vollständig synchronisiert, trotzdem gelingt es den Sprechern, für ein atmosphärisches Spielerlebnis zu sorgen. Auch der wunderschöne Soundtrack trägt hier einiges zu bei. Einziges Manko: Die deutsche Übersetzung lässt zu Wünschen übrig! Zum Glück behebt ein Fan-Patch jedoch dieses Problem.

Fazit:
Pillars of Eternity ist nicht nur das bislang beste Werk von Obsidian Entertainment geworden, sondern zählt auch zu den besten Rollenspielen der letzten Jahre. Das Spiel ist einfach nur eine großartige, spielbare Liebeserklärung an eine unvergessene Rollenspiel-Ära, kann durch neue Ideen sowie ein eigenes Szenario aber auch genügend eigene Akzente setzen. Pillars of Eternity ist für mich das, was Divinity: Original Sin im letzten Jahr gewesen ist und hat somit gute Chancen auf den Titel „Spiel des Jahres 2015“!

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