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Im Test: Monaco: What’s Yours Is Mine

Was hat uns der April aus Arcade-Sicht nicht schon alles beschert. Lauter guter Spiele, man weiß gar nicht, womit man zuerst beginnen soll. Nun erscheint mit „Monaco“ der wohl aktuell hellste Stern am Indie-Himmel. Wer sich erste Videos und Bilder zum Spiel angeschaut hat, ist meist nicht schlauer als vorher. Der Hauptverantwortliche Andy Schatz spricht von einer Mischung aus Pac-Man, Hitman und dem Kinofilm Ocean‘s 11. Was? Zeit, endlich Licht ins Dunkel zu bringen. Wir schlüpfen in die Rolle von einem der insgesamt sieben sukzessive zur Verfügung stehenden Diebescharakteren und ziehen los, um den ultimativen Beutezug zu begehen. Jeder von ihnen besitzt eine ganz spezielle Fähigkeit: „The Pickpocket“ zum Beispiel bringt einen Affen mit, der uns beim Einsammeln der Beute helfen kann, wohingegen „The Locksmith“ ein Meister im Öffnen von verschlossenen Türen ist.

„And Monaco is Mine“
Der hintergründigen Geschichte, bei der man Stück für Stück mehr über die einzelnen Protagonisten erfährt, möchten wir nicht vorweg greifen – erlebt es einfach selbst. Uns erwartet jedenfalls eine gute Mischung aus Humor, Ironie und Ernsthaftigkeit – allerdings durchgehend auf Englisch, auf Lokalisierung oder deutsche Untertitel haben die Entwickler verzichtet. „Monaco“ setzt auf den fast schon modernen Trend der Pixeloptik, gespielt wird durchgehend aus der 2D-Sicht. Dabei spielen die zahlreichen visuellen Effekte eine herausragende spielerische und atmosphärische Bedeutung. Jedes Level ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt, in denen es eine bestimmte Anzahl von Goldstücken einzusammeln gilt. Doch selbst mit dem besten Plan in der Hinterhand lauern allerlei Gefahren auf uns, die unseren Raubzug gefährlich werden können: Wachmänner, Kameras und Spürhunde gehören zum Alltagsgeschäft, aber auch Laserschranken, Zivilisten (die Alarm schlagen können) oder sogar Tauben (die durch hektische Bewegungen aufgescheucht werden) können uns einen Strich durch die Rechnung machen. Im weiteren Verlauf gibt es an bestimmten Stellen die Möglichkeit, uns selber zu bewaffnen und Gegenwehr zu leisten. Allerdings stellt die „Haudrauf-Methode“ nicht den eleganten Weg der Problemlösung dar und spätestens in den fortgeschritteneren Abschnitten ist dies auch nicht sehr schlau. Meisterdiebe beobachten die Situation und schlagen zu, wenn es günstig ist. Hört sich nach viel „Trial and Error“ an, ist es aber erstaunlicherweise nicht in Überfluss. Vielmehr verfügt das Spiel über eine tolle Lernkurve und genial ausbalancierte Level, auch wenn der Einstieg für einige Spieler etwas überfordernd sein kann – ein klassisches Tutorial gibt es nicht. Die Steuerung vermittelt eine selten erlebte Leichtigkeit, größtenteils wird alles per Linksstick erledigt – simpel und präzise zugleich. Nicht zuletzt verfügen die Charaktere über eine tolle Balance, jede Fähigkeit ist in der individuellen Situation im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert.

Atemberaubende Koop-Action
Das wird im Mehrspielermodus konsequent umgesetzt, denn hier tritt man zu maximal vier Spielern gemeinsam die Goldjagd an. Ein ausgewogenes Team und gute Absprachen untereinander ist die Voraussetzung für einen kinoreifen Überfall. Stealth, Action und Taktik – hier ist alles vertreten. Trotz distanzierter Sicht auf das Geschehen auf dem Bildschirm fesselt dieser Titel ungemein, stets das Motto im Hinterkopf: „Bloß nicht erwischt werden!“
Der Soundtrack ist ebenfalls grandios und liefert mit leicht französischem Akzent die perfekte Untermalung für „Monaco“. Ansonsten gibt es natürlich auch die altbekannten Ranglisten, bei denen man sich mit Freunden duellieren kann: Wer kann am schnellsten das Gold einsammeln? Das Spiel ist sehr umfangreich, bietet über 30 Level verteilt auf zwei Kampagnen. Angesichts der elementaren Blockoptik wäre es natürlich klasse gewesen, einen Level-Editor an Bord zu haben, um langfristig Nachschub durch die Spieler zu generieren. Aber vielleicht ist diese Erwartung an ein Indie-Spiel etwas zu hoch.

Fazit:
„Monaco“ hat schon vor seinem Erscheinen für Wirbel gesorgt und reichlich Preise abgeräumt. Dennoch: Wirklich auf dem Schirm hatten wir diesen Titel nicht. Umso mehr sind wir positiv überrascht, was uns hier erwartet. Ein sowohl im Solo- als auch im Koop-Modus phänomenales Videospiel für 1200 MS-Punkte, das aus elementarer Optik und elementarem Gameplay ein tiefgründiges, packendes und spaßiges Gaunerspiel erschafft. Chapeau an Pocketwatch Games für dieses Meisterwerk. Gerade zu mehreren Spielern offenbart sich „Monaco“ als eines der spaßigsten und intensivsten Spiele überhaupt – auf Xbox Live Arcade sowieso. Wer auf Wow-Momente und einmalige Spielerlebnisse steht, muss dieses Spiel gespielt haben – und alle anderen eigentlich auch!

(getestet von Timo, XBLAnews.de)

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